Workshops und Mitspielaktion

Am ersten Tag entstehen unter Anleitung aus Wolle, Seife, warmen Wasser, Kreativität, ein wenig Geduld und Kraft Puppen aus Filz. Ausgehend von den Grundtechniken des Nassfilzens (Kugel, Schnur, Fläche) filzt sich jede/r eine Puppe, welche in einem Wechselspiel von sanftem Reiben bis hin zum kraftvollen Walken angefertigt werden. Die am Ende des Filzprozesses vorwitzig herauslugenden einzelnen Haare geben den Puppen einen einzigartigen Charakter und Charme.

Am zweiten Tag entwickeln wir zusammen eine kurze Puppentheaterszene mit unseren Filzpuppen und proben sie. Zum Abschlussfest zeigt ihr sie der Öffentlichkeit.

Anke Scholz (Artisjok Theater):
gebürtige Hohnsteinerin - ist seit 1994 freie, professionelle Puppenspielerin und trat bei internationalen Festivals in Belgien, Frankreich, Niederlande, Schweiz, Slowenien und Portugal auf.

Um neue Impulse und Blickwinkel in ihre Arbeit einzubinden, arbeitet sie projektbezogen mit verschiedenen RegiseurInnen und MusikerInnen zusammen und bildet sich bei Workshops weiter. Anke Scholz ist 1. Vorsitzende des Bundesverbandes für Puppentheater (VdP).

Regelmäßig auch als Workshop-Leiterin im Bereich kulturelle Bildung tätig, beschäftigt sie sich seit 2003 mit dem Arbeitsmaterial Filz im Puppenspiel. Sie wohnt in Schweighofen/Pfalz.

Arbeitsbeispiele:

Die selbstgebauten Figuren werden in einer kurzen Aufführung zur Ausstellungseröffnung im Saal des Museums gezeigt.

Die Stabfigur besteht nur aus einem Kopf, Händen und einem Stoffumhang. Sie wird von unten durch Stäbe bewegt, eine einfache, schnell zu erlernende Spieltechnik, die trotzdem eine hohe Ausdruckskraft besitzt.

Die Köpfe werden aus Schaumstoffmatten gefertigt, die durch Auseinanderschneiden und neu zusammensetzen, durch Rollen, Biegen, Stecken und Kleben vielfältig bearbeitet werden können.

Mit den Stilmitteln der Karikatur wollen wir sowohl skurrile menschliche Gesichter mit übergroßen Nasen oder Ohren, als auch Tierköpfe oder Fantasiegestalten herstellen.

Dieser Kurs ist besonders für Schulklassen geeignet, da schon mit einfachsten Mitteln schnell die ersten Erfolge erzielt werden können.

Mit den selbst gebauten Figuren werden die Grundtechniken der Figurenführung erlernt und zum Abschluss sollen kleine Puppenspielszenen erarbeitet und aufgeführt werden.

Matthias Träger (Tearticolo Theater mit Figuren)
Studium an der Universität Bremen, Kunstpädagogik/ technisches Werken. Theaterkurse bei J. Lecoq und P. Gaullier, Paris und Teilnahme an zahlreichen Workshops zu Figurenbau und –spiel.

Matthias Träger arbeitet seit 1985 als freier Puppenspieler und Figurenbildner zunächst in Bremen. 1986 gründete er das THEATRIUM Puppenspiel zusammen mit Detlef Heinichen und eröffnete 1987 die feste Spielstätte THEATRIUM, Puppentheater im Packhaus.1991 war er eine Spielzeit mit dem Zelttheater Gorilli, einem Gemeinschaftsprojekt von Schauspiel, Musik, Malerei und Figurentheater unterwegs.

1993 gründete er als Solospieler das Tearticolo, Theater mit Figuren.
Seither sind zahlreiche Inszenierungen mit den verschiedensten Figurenarten und Spieltechniken entstanden von denen noch sieben im laufenden Repertoire sind. Seit 2006 lebt und arbeitet er in der "alten HIFA-Strickwarenfabrik" in Klotten an der Mosel.

Matthias Träger ist Geschäftsführer des Bundesverbandes für Puppentheater.

Arbeitsbeispiele:

 Die selbstgebauten Figuren werden in einer kurzen Aufführung zur Ausstellungseröffnung im Saal des Museums gezeigt.

Kreatives Figurenspiel
Kreativität, die im Denken beginnt und im Handeln ihren Ausdruck findet, ist eine zentrale Kategorie für Entwicklungs- und Lernprozesse für das Sozialverhalten und kognitive Leistungen.

Kreativität ist eine Lebenskompetenz des Kindes, die sich bis ins Erwachsenenalter verfeinert und auf Alltagszusammenhänge überträgt.

Figuren jeder Art haben in ihren unterschiedlichsten Erscheinungsformen schon seit alters her eine magische Ausstrahlung und im weitesten Sinne auch eine pädagogische und therapeutische Bedeutung. Die Puppen sind ein Abbild und dienen der Projektion eigener Wünsche und Erfahrungen; sie machen Lebenswelten nachvollziehbar. Im Menschen selbst vollzieht sich im Spiel mit der Figur immer ein Kreislauf von Erinnern – Agieren – Integrieren – Ändern. Dieser Kreislauf unterstützt die Persönlichkeitsunterstützung.

Das improvisierte Spiel mit verschiedenen Materialien bildet den inhaltlichen Schwerpunkt des Kurses. Figuren und Requisiten werden gestaltet, bespielt und zerspielt.

Märcheninhalte und Geschichten werden ins Spiel umgesetzt.

Inhalte:

• Kennen lernen von verschiedenen Spielmethoden und Spielansätzen
• Anregung zur sinnlichen und spielerischen Einführung in Lebenswelten
• Auseinandersetzung mit der tiefen Bedeutung, den Werten und Symbolen von Märchen und Geschichten

Ziele:

• Die Teilnehmenden lernen die Wirksamkeit und die Bedeutung von Figurenspiel kennen
• Können einfache Methoden des Figurenspiels anwenden
• Erfahren, wie Märchen und Geschichten Lebenswelten begleiten, bereichern und verändern könne
• Setzen sich mit der Bedeutung, den Werten und Symbolen von Märchen und Geschichten auseinander

Margrit Gysin, Jahrgang 1949, Liestal, Schweiz
Absolventin der Theaterschule J. Lecoq Paris, ausgebildete Kindergärtnerin, Heilpädagogin und Puppenspieltherapeutin (Schweizer Institut für therapeutisches Puppenspiel - Leitung: Käthy Wüthrich).

Seit 1976 freischaffende Figurentheater-spielerin. Seit 1980 verschiedene Lehraufträge in Theaterpädagogik, Figurenspiel und Kreativität an Seminaren, Kunst- und Fachhochschulen im In- und Ausland. Leitung der Weiterbildung Figurenspiel an der Zürcher Hochschule der Künste.

Einladungen an Festivals in aller Welt, zuletzt Indonesien, Indien, Bhutan, Israel, Palästina, Afghanistan, Pakistan, Tansania, Zimbabwe und Kanada.

Auszeichnungen beim internationalen Kindertheaterfestival in Bécéscaba/Ungarn, beim internationalen Figurentheaterfestival in Zagreb, beim Figurentheaterfestival in Mexiko und beim Figurentheaterfestival in Wien.

MITSPIELAKTION VON BILLY BERNHARD ZUM THEMA MEDIENKOMPETENZ UND LESEFÖRDERUNG.
In Kooperation mit JUZ und Buchhandlung Elisabeth Adam

Was sollen die Leseratten nur tun, um sich aus den Fängen des bösen Zauberers T.V. Glotz zu befreien? Er hält sie mit magischen Flimmerbildern in seinem Bann. Doch ausgerechnet Kalle Schmöker, der von allen Leseratten oft gehänselt wird, weil er irgendwie anders ist als sie - dieser Kalle mit der komischen Teesieb-Brille will ihnen helfen... Ein spannendes Abenteuer mit selbstgebauten Masken, bei dem durch die Kraft der Fantasie das Glück in das “Land der Bücher” zurückkehrt.
Eine unkonventionelle Mischung aus szenischer Lesung, Basteln, Detektivspiel und Musik für mindestens zehn und höchstens fünfzig Kinder zwischen sieben und zehn Jahren. Dauer etwa zwei Stunden draußen und drinnen. Bastelmaterial bringt das Theater mit, eigene Scheren die Teilnehmer und der Veranstalter stellt Tische zum darauf basteln.

Billy Bernhard – ChausséeTheater mit Figuren
Der Fantasie Raum geben...
...mit wenigen Requisiten und viel Einfühlungsvermögen Kinder neugierig machen und sich mit ihnen verbünden.
Diese Maxime gilt für Billy Bernhard seit seinem Wirken im Figurentheater. In den vergangenen Jahren kontinuierlicher freier und professioneller Theaterarbeit entwickelte sich in zahlreichen Projekten ein eigener Stil, der das breit gefächerte Repertoire prägt:
offene Spielformen, die Schauspiel, Masken und Figuren verbinden
sparsame Ausstattung mit überraschenden Effekten
selbst komponierte und oft live gespielte Musik
interaktive Aktionen und Dialoge mit dem Publikum
Einsatz von Lautmalerei und pantomimischen Elementen

Das Theater trat auf seinen Gastspielreisen bei vielen internationalen Festivals im In- und Ausland auf und erhielt den 1. Preis der Kinderjury beim 7. Internationalen Puppenspielfestival in Maribor / Slowenien, einen Förderpreis beim 1. Kinder- und Jugendkulturpreis Rheinland-Pfalz und einen Publikumspreis bei den 25. Göttinger Figurentheatertagen.
Von 1994 - 2007 wurden Duo-Produktionen mit Anke Scholz erarbeitet.

Bevor die eigentliche Kasper!-Woche beginnt, sind schon viele für der Gestaltung des Festes aktiv:

Ab August (nach den Sommerferien) bis Mitte Oktober bauen Schüler der Schiller-Realschule-Plus unter fachmännischer Anleitung Großfiguren. Nicht nur der (deutsche) Hohnsteiner Kasper soll in die Stadt Einzug halten, sondern auch ein russischer Petruschka und der türkische Karagöz. Entwurf der Figuren, Gestaltung und Bau erfolgt durch die Schüler im Rahmen des Ganztagsschulprogramms in Kooperation mit dem Jugendzentrum, Bad Ems.

Schulen und Kindergärten in Bad Ems erhalten eine umfangreiche Mappe mit Anleitungen zur Gestaltung und Anfertigung von Puppenspielfiguren.

Zwischen Sommer- und Herbstferien wird dann gebaut und gebastelt: Ob einfache Stabpuppen, Klappmaulfiguren aus Socken, Marionetten, Handpuppen oder Schattenspielfiguren – für alle Gruppen gibt es altersgerechte Möglichkeiten, eigene Spielfiguren zu Basteln. Natürlich kann man auch ganz unterschiedliche Materialien verwenden, oder aus Besen, Kochlöffel oder Dosen Figuren entstehen lassen… mit unterschiedlichen Techniken und Materialien.